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Trauerzeit

Joachim Straub • 6. Juni 2023

Trauer ist der Preis, den wir zahlen,

wenn wir den Mut haben, andere zu lieben.

Irvin D. und - Marilyn Yalom



Trauer ist eine schmerzliche Erfahrung,

wenn ein nahestehender Mensch stirbt, fühlen sich die Trauernden häufig allein und hilflos.


Meine ganz persönlichen Erfahrungen mit Trauer. 


Je mehr traurige Ereignisse einem im Leben begegnen, desto mehr kann die Trauer in einem Anschwellen.


Trauer entsteht nicht nur, wenn ein Mensch stirbt.

Trauer kann sein beim Abschied aus dem Kindergarten, Schule, der Berufsausbildung, dem Studium der Arbeitsstelle.  Dem Wohnortwechsel, dem Abschied von netten Gewohnheiten der Umgebung, Nachbarn, Freunde, Familie.

Das sind Beispiele, die Liste ist lang.

Verständlich, wenn man ein Haustier verliert - genauso.

 

Die Wechsel und Lebensübergänge sind immer von Verlust begleitet von Veränderung das Neue ist nicht in Sicht, das Leben ohne den lieben verloren Menschen unvorstellbar.

 

Mein Vater starb sehr plötzlich bei einem Autounfall, das trifft wie ein Schock.

Es war ein Schock, ein Trauma.

Als vor ein paar Jahren ein Freund von mir verstarb, versank ich für ein paar Tage in tiefer Traurigkeit.

Ich nenne es für mich, das Meer der Traurigkeit.

 
Es war nicht nur der Freund, auch alle anderen traurigen Ereignissen, die sich in mir befinden, haben sich da ankoppelt.


Der Tod meines Vaters, meiner Mutter, meiner Omas, Freunde, – Menschen, die ich liebte und verlor.

 

Es dauerte eine Zeit, bis mir klar wurde, dass auch die anderen traurigen Ereignisse, die ich erlebte, wieder mit hochkamen - die ich durchlitten habe, für jeden einzelnen Menschen habe ich in der Vergangenheit getrauert.


Als mir klar wurde, dass sich die anderen unvergessenen Trauerfälle anheften, ging es mir besser und ich konnte meinen Freund betrauern, ohne im Meer der Traurigkeit zu versinken.

Alle anderen Trauerfälle konnte ich wieder loslassen.

 

Ich erinnere mich, als ich mit meiner Oma unterwegs war, ich war noch ein Kind, da traf sie eine andere Frau.

Sie beide hatten - den gleichen Kummer.

Vor Kurzem hatten beide Ihre erwachsenen Kinder verloren.

Jede weinte sofort, als sie sich sahen, ohne ein Wort zu sagen.

Sie stellten sich offen zu Ihrer Trauer, meine Oma hat jahrelang schwarz getragen.


Als Erwachsener wurde mir rückwirkend klar.

Trauer gehört zu uns Menschen.

Nur um Menschen, die wir lieben können wir trauern, es ist vielleicht ein Trost, aber je mehr wir jemanden vermissen umso mehr wurde er geliebt.

 

Wie schön, dass diese Person in unserem Leben war.

Das dauert, bis wir dort hinsehen können im Angesicht der Trauer.

 

Die, die wir lieben und die wir vermissen, sie werden uns immer wieder fehlen der Umgang damit macht den Unterschied und irgendwann wird es leichter und leicht werden.

Aber nie unvergessen.


Wichtig für mich war und ist. Ich habe mich mit meiner Trauer auseinandergesetzt und sie durchlebt.

 

Verdrängen ist schwierig, eines Tages kann sie uns einholen und alle Trauerschleusen  öffnen sich.

Die Trauer sucht sich ihren Weg. 
 

Es gibt viele Möglichkeiten der Trauerarbeit zum Beispiel, Trauerbegleiter, Trauergruppen, Trauercafés gibt es fast in jeder Gemeinde.

 

Wenn ich heute an meinen Freund denke, tut es immer noch ein bisschen weh, dass er nicht mehr da ist.

Es sind kurze Momente, in denen er wieder in mir auftaucht.

 

Ich denke dann - schön, dass es dich gab, wir waren wie Brüder und wir haben gemeinsam unbezahlbare Stunden verbracht.

Es tut gut, dass du in meinem Leben warst, ich habe so viel mit Dir geteilt – Danke 
 

Trauerzeit

In dieser schwierigen Zeit ist es wichtig, dass Familie und Freunde bei der Bewältigung der Trauer unterstützend zur Seite stehen.
 
Eine der wichtigsten Dinge, die Freunde und Familie in einer Zeit der Trauer tun können, ist einfach da zu sein und aufmerksam zuzuhören.

 

Einfühlsame Worte und Gesten können viel bewirken, um den Schmerz zu lindern.

Trauernde Menschen brauchen Zeit und Raum, um ihre Emotionen auszudrücken, und es ist wichtig, ihnen die Möglichkeit zu geben, so zu sein, wie sie sind, ohne dabei zu urteilen.


Wenn jemand weint, dann darf er weinen, vielleicht tut es gut in den Arm genommen zu werden, wieder andere möchten dann alleine sein, alles ist in Ordnung.

 

In manchen Momenten kann es einfach guttun, als stille Unterstützung für den traurigen Menschen einfach da zu sein. Es gibt nichts zu tun, gebe ihm das Gefühl, dass er nicht alleine ist, das ist alles.
In der Zeit der Trauer können -  Aufgaben oft zu viel werden und emotional überwältigend sein.


Eine weitere wichtige Rolle, die Familie und Freunde spielen können, ist zu helfen, tägliche Aufgaben zu übernehmen, wie zum Beispiel einkaufen oder das Kochen von Mahlzeiten.


Bitte nicht lange Fragen, wann paßt es Dir, sondern konkret werden z. B. am Donnerstag komme ich vorbei und bringe Dir essen oder ich komme vorbei und wir gehen einkaufen, was auch immer gerade paßt.


Es ist hilfreich, den Trauernden dabei zu helfen, Zeit für sich selbst zu finden.

Der Umgang mit dem Verlust kann in vielen Fällen sehr ermüdend werden, es kann oft schwer sein, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen.


Zeit in der Natur, ein Spaziergang oder auch einfach ein gemeinsamer Besuch im Café können der trauerenden Person Abwechslung und Entspannung bringen.
 
Schließlich ist Geduld ein wichtiger Faktor bei der Unterstützung in der Trauerzeit.

Es ist ein langer Prozess und es kann einige Zeit dauern, bis die Trauer eine akzeptable Intensität erreicht hat.


Traurige Menschen sollten wissen, dass sie in ihrem eigenen Tempo trauern und ihre Freunde und Familie werden sie dabei unterstützen.
 
Insgesamt ist es wichtig zu verstehen, dass jeder Mensch seine Trauer auf unterschiedliche Art und Weise bewältigt.

Freundliche Gesten und ein aufmunterndes Wort können jedoch dazu beitragen, dass sich Trauernde nicht so allein und hilflos fühlen.


Es gibt keine Universalformel, was zu beachten ist, dafür jedoch stehen im Mittelpunkt zwei Dinge:

Empathie und Aufmerksamkeit. 


Buchtipp:

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